26. Juni
Lerwick, Shetland
Ein weiteres Ziel ist erreicht! Wir überquerten die Nordsee von Bergen ab Dienstag Nachmittag. Die Nordsee war freundlich zu
uns. Wir hatten ein südlichen Wind und segelten mit dem Wind den grössten Teil der Strecke. In der Nacht legte sich der Wind und beide Nächte gingen wir eine Menge unter
Motor. Ragna, Ann's Tochter, mit Freundin Tonje waren als zusätzliche Besatzungsmitglieder dabei. Es war gut, weil wir nicht den Autopiloten oder Windruder benutzen konnten (sollte
jetzt funktionieren!), so war es Notwendig die ganze Zeit von Hand zu steuern. Eissturmvögel und Basstölpel waren unsere Gefährten. Im Hafen von Lerwick kam jeden Abend um sieben Uhr uns
eine Robbe begrüssen.
Lerwick ist eine sehr schöne Hafenstadt, und wir wurden gut durch den ersten UKW-Kontakt mit dem Hafen empfangen. Gestern, Midsummer, wurde ein Auto gemietet und wir sahen uns die Insel an. Shetland hat etwa 22 000 Einwohner und 200 000 Schafe. Eine hügelige Landschaft mit vielen
Schafen, manchmal auf der Straße, und eine faszinierende Atlantikküste. Am Abend waren wir traditionell mit Hering, neuen Kartoffeln und Schnaps. Drinnen natürlich, denn wir haben über
12 Grad draußen, und regen oder Sprühregen auf regelmäßiger Basis. Heute hatten wir das Auto zum bunkern im gut sortierten Supermarkt und füllen Benzin für den Außenborder des Beibootes auf
- Luxus!
Es sind hier eine ganze Menge Boote von den Färöerinseln hier gestern und heute angekommen. Sie sind gekommen um an einem Vikinger-Festival teilzunehmen, was wir uns auch ansahen, es endete
im Regen. Es war ein langer Zug von Wikingern mit Fackeln, ein Wikingerschiff welches abgebrannt wurde und einem Feuerwerk.
19. Juni
Sagvåg, Stord
Wir fahren langsam der südwestlichen Küste von Norwegen entlang nach Bergen. Wir hatten einen Plan, mehr über den Fjord südlich von Bergen zu sehen und ein ruhiges segeln, aber die Nordwestwinde wollten es anders. Jetzt sind wir in Sågvag auf Stord etwa 45 Meilen südlich von Bergen. Hier sollte es laut Hafenhandbuch am Kai ein Geschäft geben mit Dusche, Wasser, Strom, Diesel und all jene Annehmlichkeiten für Bootsfahrer. Nun das Geschäft ist geschlossen und es gibt nichts. Es wurde hier viel gebaut, gehobene Reihenhäuser neuen Kais und Schwimmstegen, obwohl die Gemeinde sehr klein ist. Wir liegen kostenlos an einem Kai der ganz in Ordnung ist, zum duschen und laden des Computers geht es in das Cafe den Hügel hinauf. Dort gibt es auch ein Großbild-TV für Fußball, wenn wir uns langweilen. Zudem haben wir einen schwedischen Bootnachbarn, Blåskajsa aus Göteborg (das einzige Gastboot neben uns), mit dem wir ein wenig Kontakt haben. Wir ruhen uns aus und bereiten uns für die Nordseeüberquerung vor, die irgendwann in der nächsten Woche ansteht. Unter anderem haben wir nun Strömungen und Gezeiten in unserem Chart-Programm auf dem Computer. Im Reeds Nautical Almanac lesen wir von den Häfen, Wetter und vieles mehr. Wir haben auch die Sicherheit an Bord durchdacht, um zu sehen ob noch etwas geändert werden mus, aber das Meiste ist klar.
12. Juni
Farsund
Wir fuhren um das berüchtigte Lindesnes (Landzunge zwischen der Nordsee und dem Skagerrak) mit dem Strom, leichte Brise aus Norden und einen halben Meter maximale Wellenhöhe. Jetzt
sind wir in Farsund, eine kleine Stadt mit schönen Häusern die den Berg hinauf liegen. Draussen auf See bläst ein "kleiner" Sturm, so dass wir hier
übers Wochenende bleiben. Wir liegen an einem Pier direkt mitten in der Stadt. Es ist schön, aber man muss sich daran bewöhnen, das Leute am Badezimmerfenster vorbei
gehen.
Wir beginnen mehr und mehr Ordnung in unser tägliches Leben auf Orca bekommen. Seltsamerweise haben wir oft das Gefühl, das wenn wir keine Zeit für alles haben, was
wir wollen. Wir glauben, dass wir langsameres Tempo bekommen als wir normalerweise haben und beginnen zu entscheiden und zu priorisieren was zu tun ist. Zum Beispiel Einkäufe und
Verbesserungen rund um das Boot, einen neuen zusätzlichen Anker (wir haben zwei große und einen kleine, aber wollen einen grösseren Bubanker) und ein AIS, so dass wir die Geschwindigkeit und Kurs
von großen Booten besser sehen können. Es gibt immer Wartung, das Deck mus lackiert werden, Ölwechsel im Motor, etc.. Darüber hinaus isind
immer mindestens zwei Dinge kaputt. Momentan ein Relais vom Autopiloten und am Großsegel muss eine Lattentasche verstärkt werden. Alles weltliche wie Kochen, Waschen, Einkaufen
funktioniert gut, aber ist ein wenig kompliziert und dauert etwas länger als vorher.
3. Juni
Ulvöya, Oslo
Wir haben ein schönen Bootplatz in der Marina Ulvöya außerhalb von Oslo bekommen. Hier sind wir in der Nähe von Familie und Freunden und mit den Bus dauert es etwa 10 Minuten bis ins Osloer
Stadtzentrum. Gestern waren wir bei Carina und Carl Eigil gemeinsam mit Freunden und hatten wir einen netten Grillabend zusammen. Wir werden wahrscheinlich in Oslo bleiben bis
Sonntag. Hier ist fantastisches Frühsommewetter, das wird mindestens über das Wochenende so bleiben.
Von Halmstad fuhren wir direkt bis an die Bohus-Küste nördlich von Marstrand. Darauf hatten wir Schärensegeln in schönen Fahrwassern, ankerten in Naturhäfen und waren fasziniert vom anderen
Schärengarten der Westküste. Die letzte Station vor Norwegen wurde Strömstad. Ein hektischer Nachmittag mit Wäsche (das ganze Boot "voll geflagt" in der Sonne), Grosseinkauf, Rechnungen
bezahlen etc.. Es war sehr schön frische Makrelen und frisch gekochten Hummer im Hafen kaufen zu können. Wenn man auf einem Boot lebt dauert alles ein bisschen länger und ist ein
bisschen komplizierter, so waren wir völlig erschöpft am Abend. In Strömstad waren fast nur norwegische Boote, die dort für den Tag oder über Nacht blieben um dort einzukaufen, hauptsächlich
alkoholische Getränke. Ein paar Meilen nach Strömstad war endlich Zeit, die norwegische Gastlandsflagge zu hissen. In den Oslo-Fjord und nach Som, einem idyllischen
Sörlandsdorf. Von Son bis nach Oslo eine frische Brise aus dem Süden. Wir segelten mit dem Strom und und nur mit der Genua kamen erst einige Stunden vor der erwarteten Zeit an.